Der Charcot-Fuß: eine Erkrankung, die in den meisten Fällen Diabetiker trifft

 

Der sogenannte Charcot-Fuß, eine diabetisch-neuropathische Osteoarthropathie (DNOAP), auch bekannt als Diabetisches Fußsyndrom, ist eine seltene Erkrankung. 95 % Prozent aller Patienten sind Diabetiker. Die Inzidenz (Auftreten) einer akuten Erkrankung beträgt beim Diabetiker zwischen 0,15 und 2,5 %. Das Krankheitsbild wurde erstmals 1889 von Jean-Martin Charcot beschrieben.

Wie entsteht der Charcot-Fuß?

 

Für die Entwicklung der Charcot-Arthropathie sind nach heutiger Überlegung zwei Mechanismen als Auslöser denkbar: zum einen eine mechanische Zerrüttung des Fußskeletts mit kleinsten Brüchen der Knochenstruktur (Mikrofrakturen), zum anderen eine verstärkte Durchblutung (Hyperperfusion) mit Knochenerweichung. Aber auch Störungen im Knochenzellstoffwechsel können zur Auflösung von Knochensubstanz führen. Beginnend mit einer Angiopathie (Gefäßschaden) und der daraus resultierenden Neuropathie (Nervenschädigung) kommt es zu einer Mangelversorgung des Knochens und somit zu dessen Abbau. Durch die Neuropathie ist es für den Diabetiker nicht mehr möglich, eine Fehlbelastung der Füße wahrzunehmen. Der ohnehin schon geschwächte Knochen erleidet zuerst kleine Brüche, welche unbemerkt bleiben. Es kann zur Geschwürbildung kommen. Durch weitere Fehlbelastungen kommt es schließlich zum völligen Einbruch des Längsgewölbes und zum Absinken des Quergewölbes. Das führt zu einer Verwachsung der Knochen in einer falschen Anordnung. Das Krankheitsbild kann bei allen Patienten auftreten, die an einer Neuropathie leiden.
 

Die Therapie richtet sich nach dem Erkrankungsstadium, der Lokalisation am Fuß und danach, wie weit der Fuß und auch der Patient insgesamt von einem entzündlichen Prozess (Infekt) betroffen sind. Infektionen von Weichteilen und Knochen müssen durch chirurgische Wundbehandlung, Ruhigstellung und mit Antibiotika behandelt werden.

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