Carotisstenosen als häufigste Ursache für Schlaganfälle

 

Erkrankungen des Kreislaufsystems sind die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Der Schlaganfall zählt dabei innerhalb der Gefäßerkrankungen zur zweithäufigsten Todesursache. 

 

In Österreich erleiden mehr als 33.000 Menschen jährlich einen Schlaganfall. Jeder fünfte ischämische, also nicht durch eine Gehirnblutung verursachte Schlaganfall, entsteht auf Basis einer hochgradigen Carotisstenose, einer Verengung der Halsschlagader. In anderen Worten bedeutet dies, dass durchschnittlich rund 6.000 Österreicher pro Jahr von einer Carotisstenose betroffen sind.

 

Carotisstenose – was ist das?

 

Darunter  versteht man eine Verengung einer Halsschlagader aufgrund – sehr selten – angeborener oder meist erworbener Gefäßwandveränderungen. 

 

Ursache und Gefahr der Carotiserkrankung

 

Hochgradige Einengungen im Bereich der gehirnversorgenden Gefäße stellen selten ein Problem aufgrund einer sogenannten Minderdurchblutung dar. Die Gefahr der Einengungen der Carotis liegt vielmehr in der Zusammensetzung der Engstelle, auch Plaque genannt. Diese kann sich aus verletzlichen, inhomogenen, bröckeligen Strukturen zusammensetzen, die sich ablösen und in das Gehirn gespült werden können. 

 

Im Gehirn verursacht der Verschluss kleinster Gefäße häufig klinisch weit reichende Beschwerden wie Lähmung, Sprachverlust oder Schwäche von Armen und Beinen. Diese Symptome können weniger als 24 Stunden – in diesem Fall spricht man von TIA (transiente ischämische Attacken) – oder länger andauern. Bei länger als 24 Stunden anhaltenden oder bleibenden Schäden spricht man von einem Schlaganfall. 

Früherkennung von Carotisstenosen

 

Empfehlenswert ist eine Ultraschalldiagnostik. 
Bei hochgradig verkalkten Gefäßen, die eine sichere Ultraschalldiagnostik nicht zulassen, ist eine Magnetresonanzuntersuchung (Kernspin) sinnvoll. In sehr seltenen Fällen und bei sehr komplexen Veränderungen ist eine zusätzliche Katheterangiografie notwendig.

 

Bei Vorliegen eines Ultraschallbefundes, der eine Einengung der Halsschlagader zeigt, ist das Aufsuchen eines Gefäßchirurgen unbedingt ratsam. Im Rahmen der Patientenberatung werden weitere diagnostische Schritte und Behandlungsmöglichkeiten, die idealerweise aus einer Hand, nämlich aus der des Gefäßchirurgen angeboten werden, besprochen. Die primäre Diagnostik mittels Ultraschall kann auch direkt in gefäßchirurgischen Ambulanzen durchgeführt werden.

Therapie

 

Als Behandlung einer Carotisstenose eignen sich

  • Operation
  • Stent-gestützte Angioplastie
  • alleinige medikamentöse Therapie

 

Welche Methode für Sie in Frage kommt, besprechen Sie bitte am besten mit Ihrem Gefäßspezialisten!