Gefäßvorsorge

Das menschliche Gefäßsystem 

 

Unser Körper ist durchzogen von Gefäßen.

 

Es sind die Leitungen, in denen Blutzellen, Flüssigkeit, Sauerstoff, Nährstoffe und Abwehrstoffe in jede Region unseres Körpers gebracht werden.

 

Das Herz ist die Pumpe, die den Fluss des Blutes in unseren Gefäßen steuert. Mit jedem Herzschlag wird sauerstoffreiches Blut vom Herzen in die Hauptschlagader (Aorta) und sauerstoffarmes Blut in die Lunge gepumpt. Entspannt sich der Herzmuskel wieder, fließt das Blut über die Venen (obere und untere Hohlvene) zurück ins Herz, um von dort wieder in die Lunge und danach in den Körper gebracht zu werden.

 

Es gibt also wie auf einer Autobahn immer zwei Fahrtrichtungen:

 

Die Arterien bringen das sauerstoffreiche Blut in den Körper und die Venen transportieren das „verbrauchte“ Blut wieder zurück zum Herzen und der Lunge. Die beiden Gefäßbahnen sind über kleinste Gefäße (Kapillaren) im Gewebe verbunden. Dort gehen die Arterien in die Venen über. Doch nicht nur die Transportrichtung beider Gefäßsysteme ist unterschiedlich, sondern auch der Aufbau der Gefäßwände. Das ist wichtig, um die Entstehung von Erkrankungen am Gefäßsystem zu verstehen.

Prinzipiell bestehen Gefäßwände aus drei Komponenten:

 

Innenliegend zum Blutstrom hin befindet sich eine glatte Zellschicht (Endothel). Sie wird umgeben von einer Schicht aus Muskelzellen (Media), die wiederum von einer bindegewebigen Schicht (Adventitia) umgeben ist und das Gefäß in der Umgebung verankert. Die einzelnen Schichten, werden von zarten Membranen voneinander getrennt.

Der Unterschied zwischen Arterien und Venen liegt nun in der Ausprägung dieser einzelnen Wandschichten. Während Arterien insgesamt eine dickere Wand besitzen, die viel Muskelzellen enthält, haben Venen in den meisten Körperabschnitten eine dünne Wand mit einer feinen Muskelschicht.

Was hält die Gefäße gesund?

 

Gesunder Lebensstil

 

Regelmäßige Bewegung hat nicht nur einen positiven Effekt auf den Energiestoffwechsel und die Psyche, sondern kann auch bei bereits bestehenden Gefäßerkrankungen zu einer deutlichen Besserung führen.

 

Dabei geht es nicht darum übermäßig Sport zu treiben, schon 20 min täglich können das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall senken und die Verbesserung bei der Schaufensterkrankheit bewirken.

 

Am besten eignen sich hierfür leichte Ausdauersportarten wie Wandern, Spazieren, Walking oder Radfahren. Wenn bereits Erkrankungen aufgetreten sind, klären Sie im Vorhinein mit ihrem Arzt ab, welches Training und in welchem Umfang für Sie am besten geeignet ist.

 

 

 

 

 

 

Regelmäßige Gefäßvorsorge mittels Ultraschall-Screenings

 

Aneurysma-Screening zeigt Risikofaktoren für schwere Erkrankungen 

 

Aneurysmen (Erweiterungen der Bauchschlagader), Herzinfarkte, Schlaganfälle und Beinverlust sind schwerwiegende Erkrankungen, die aufgrund arterieller Gefäßerkrankungen verursacht werden. Bei der regelmäßigen Gefäßvorsorgeuntersuchung  ab dem 60. Lebensjahr unter anderem mittels Ultraschall,  einem Aneurysma-Screening, können jedoch die dafür zugrundeliegenden Risikofaktoren frühzeitig entdeckt und im Anschluss gut behandelt werden.

 

 Wenn Gefäßerkrankungen früh erkannt und behandelt werden, lässt sich oft eine Operation oder Gefäßdehnung sogar verhindern. Studien haben gezeigt, dass Patient*innen im Rahmen einer Aneurysma-Screening-Untersuchung zudem internistische Risikofaktoren neu diagnostiziert bekamen. Durch deren Behandlung und Risikoverringerung konnten gescreente Patient*innen ein besseres und länger gesünderes Leben führen als nicht gescreente Patient*innen.