Therapie

 

Die Therapie der Karotisstenose umfasst in frühen Stadien, wenn die Verengung der Halsschlagader (Karotis) weniger als 60 Prozent beträgt und keine Symptome vorhanden sind, primär eine medikamentöse Behandlung sowie eine Anpassung des Lebensstils. Diese Maßnahmen entsprechen den Richtlinien zur Prävention von Gefäßverkalkung und beinhalten das Rauchen zu meiden, regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung. Zusätzlich sollten Bluthochdruck, Blutzucker und Blutfette bei Bedarf mit Medikamenten auf normale Werte eingestellt werden. Das Hauptziel besteht darin, das Fortschreiten der Arteriosklerose zu verlangsamen. Darüber hinaus können blutverdünnende Medikamente, insbesondere Acetylsalicylsäure (ASS) aus der Gruppe der Thrombozytenaggregationshemmer, das Risiko von Blutgerinnseln und damit von Schlaganfällen senken. Regelmäßige ärztliche Kontrollen und Ultraschalluntersuchungen der Halsschlagader sind erforderlich, um den Zustand zu überwachen. Sollte sich die Verengung verschlimmern, sind weitere Behandlungen erforderlich, wobei verschiedene Methoden mit vergleichbaren Erfolgsaussichten zur Verfügung stehen.

 

Als Behandlung einer Carotisstenose eignen sich

  • Operation
  • Stent-gestützte Angioplastie
  • alleinige medikamentöse Therapie

 

Carotis-Angioplastie mit Stent (minimal-invasiv)

Über die Leistenarterie führt die Ärztin oder der Arzt nach örtlicher Betäubung einen Katheter mit einem kleinen Röhrchen aus Draht (Stent) in die verengte Carotisarterie ein, entfaltet es und kann je nach Erfolg den Stent noch mit einem Ballon nachdehnen. Der Stent dient als „Gefässstütze“. Meistens wird als Schutz ein Filter weiter oben in der Arterie platziert, um allfällig abgehende Blutgerinnsel oder Kalkpartikel aufzufangen. Nach der sog. Stentimplantation wird der Filter wieder aus der Arterie entfernt. Dieser Eingriff heisst Carotis-Angioplastie mit Stenting. Während des Eingriffs bleiben Sie wach. Nach dem Eingriff folgt meistens ein kurzer Aufenthalt auf der Überwachungsstation (IMC), um den Blutdruck und Puls kontinuierlich überwachen zu können und schon am Tag nach dem Eingriff können Sie meist wieder nach Hause gehen.

Die Vorteile im Vergleich zur Operation: Der Blutstrom wird nicht unterbrochen und es ist kein Schnitt am Hals und keine Vollnarkose nötig. Der Nachteil: Es können sich Ablagerungen lösen und einen Schlaganfall verursachen. Dieses Risiko kann wie erwähnt durch ein Filtersystem verkleinert werden.

Die Behandlung eignet sich besonders für Patientinnen und Patienten mit bestehenden Grunderkrankungen, zum Beispiel von Herz, Lunge oder Niere. Solche Patientinnen und Patienten besitzen ein erhöhtes Operationsrisiko und können von einer minimal-invasiven Behandlung profitieren.

 

Carotisstenose: Behandlung mittels offener Operation

Bei dieser klassischen Operation legt die Gefässchirurgie die Halsschlagader über einen Schnitt am Hals frei, klemmt das Blutgefäss ab und unterbricht den Blutstrom. Dann öffnet man das betroffene Gefäss, entfernt die Kalkablagerungen und verschliesst es wieder. Anschliessend kann das Blut wieder hindurch fliessen. Carotis-Endarterektomie heisst diese Methode. Meist erhalten Sie eine Vollnarkose, seltener eine regionale Betäubung. Nach einigen Tagen können Sie das Spital wieder verlassen.

 

Welche Methode für Sie  in Frage kommt, besprechen Sie bitte am besten mit Ihrem Gefäßspezialisten!